Sardinien
Pünktlich zu unserem Urlaubsbeginn, am 8.
Juli, kommt der vorhergesagte Wettersturz. 3 Grad Plus, Regen und
Schnee bis 1.500 Meter. Ursprünglich wollten wir zuerst nach
Grenoble und dann weiter in die Cévennen (Pässe, Schotter und
Camping). Aber bei der Kälte und der Aussicht dass uns das schlechte
Wetter noch einige Tage erhalten bleibt, entschließen wir uns, auf
dem kürzesten Weg nach Genua zu fahren und dann weiter mit der
nächsten Fähre der Sonne entgegen. Um 8 Uhr Abends erreichen wir den
Hafen in Genua und bekommen noch Tickets für die Mitternachtsfähre
nach Sardinien.
12 Stunden später sind wir bereits in Olbia und schlängeln uns durch
das Verkehrschaos Richtung Costa Smeralda. Ca. 15 km von Olbia
entfernt finden wir den Campingplatz Cugnana direkt am Meer.
Am nächsten Morgen fahren wir auf der Küstenstraße entlang der Costa
Smeralda. Die Smaragd-Küste ist ein angemessener Name für diesen
herrlichen Küstenstreifen. Wir verlassen öfters die Küstenstraße und
fahren (so weit wie möglich) auf kleinen Feldwegen die Küste
entlang. So erreichen wir schließlich Porto Cervo, die erste
Retorten - Siedlung Sardiniens. Nach einer kleine Pause geht es
weiter auf Abwegen nach Baia Sardinia und Arzachena. Hier verlassen wir die Küstenstraße und
weiter geht es auf kleinen kurvenreichen Straßen durch die herrliche Gallura mit ihrer typischen Vegetation der Maccia, zum Lago die Liscia.
Wir wollen weiter in den Süden nach Arbatax.
Also packen wir am nächsten Morgen unsere sieben Sachen und fahren
von Olbia (die SS 125 meidend) immer an der Küste entlang durch die
kleinen Badeorte San Teodoro, Budoni, Orsoei nach Dorgali.
Von Norden aus Richtung Dorgali kommend, verläuft die SS 125
zwischen Dorgali und Baunei durch atemberaubende, einsame
Hochgebirgsregionen.
Am Genna Silana - Pass (1017 m) gibt es ein Hotel, und Urzulei,
abseits und tief unterhalb der Straße gelegen ist die einzige
Ortschaft entlang der Strecke. In Baunei geht es dann in rasanten
Gefälle auf nicht einmal 2 km von 811 m zum Meer.
Unsere Zelte bauen wir im Campingplatz Telis in der Nähe von Arbatax
auf. Dann ist erst einmal Siesta angesagt. Faul in der Sonne liegen,
Baden, und kleine Ausflüge in die Berge.
Die Region um Jerzu und Ulassai ist berühmt für ihre bizarren
Felsformationen. Die tacchi, steile, turmartige Kalkfelsen,
sind
oft zu fantastischen Gebilden verwittert. Oberhalb von Ulassai
besichtigen wir die Grotta Su Marmuri. Nachdem wir unsere Helme an
der Kasse abgegeben haben, müssen wir noch ca. 10 Min. bei sengender
Hitze bis zum Eingang der Grotte laufen. Sie gehört zu den größten
der Insel und bohrt sich in eine tafelbergartige Kalkfelsformation,
die den Ort mächtig überragt.
Solche tonneri genannte Tafelberge prägen die
Landschaft im Gennargentu und Supramonte. Diese kann man nach der
Grotte ca. 2 km den Berg hinauf bewundern. Für uns Endurofahrer ein
Paradies. Auf schier endlosen Pisten geht es durch die herrliche
Bergwelt, von einem Tal zum Andern, ohne einem einzigen Menschen zu
begegnen.
40 km und 2 1/2 Stunden später erreichen wir ziemlich fertig wieder
die Zivilisation. Nach einer großen Flasche Wasser und einem
Espresso geht es wieder zurück zu unserem Campingplatz.
Wir sind inzwischen 1 Woche auf Sardinien und
uns zieht es weiter nach Korsika. Wir packen also unsere Zelte
wieder ein und fahren zurück auf der SS 125 über Dorgali, Olbia nach
Santa Teresa di Gallura. Bei gutem Wetter kann man bereits von hier
aus die 12 km entfernte Küste von Korsika sehen. Also schnell die
Tickets gekauft und rauf auf die Fähre. In einer knappen Stunde sind
wir dann bereits in Bonifacio.
Teil 1: Sardinien
Teil 2: Korsika 1
Teil 3: Korsika 2
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